Der Junge – Alex Dahl

Cecilia Wilborg führt ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können. Sie wohnt mit ihrem erfolgreichen Mann Johan und den gemeinsamen Töchtern in einer friedlichen und wohlhabenden Kleinstadt in Norwegen. Sie arbeitet zum Vergnügen, das Au-pair sorgt für ein sauberes Haus, dass sie ihren Freundinnen herzeigen und in deren Neid und Eifersucht baden kann.

Eines Tages wird sie gebeten, einen kleinen Jungen nach Hause zu fahren, der in der örtlichen Schwimmhalle ohne Begleitung ist und offenbar von der Mutter vergessen wurde. Widerwillig stimmt sie zu. Doch ist bei ihm niemand zu Hause also nimmt sie ihn mit und setzt ihn am nächsten Tag an einer Schule ab.

Bald darauf meldet sich die Schule und die Polizei, da der Junge gar nicht an diese Schule geht und keiner weiss, woher Tobias kommt oder wer er überhaupt ist. Johan beschliesst, den Jungen aufzunehmen bis man eine Pflegefamilie für ihn gefunden hat, was Cilia so gar nicht in den Kram passt. Obwohl ihr der Junge sehr vertraut vorkommt, will sie ihn nicht um sich haben.

Dann wird eine tote Frau gefunden, die man rasch als der Polizei bekannte Junkie Anni identifiziert und für Tobias Mutter hält.


Ich bin recht schnell in die Story eingetaucht. Den Anfang fand ich spannend und hab gewartet, dass endlich mal was „thriller“-mässiges geschieht. Ab der Mitte will das Buch aber einfach nicht enden.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, zunächst Cilias, dann auch aus Tobias Sicht und durch Auszüge aus Tagebüchern und Briefen erfährt der Leser Annis Werdegang. Wobei ich bezweifle, dass irgendjemand in dieser Form Briefe oder ein Tagebuch schreibt, wie es am Ende dargestellt wird. Leider bleiben durch diese Erzählweise alle anderen Figuren blass.

Am Ende macht vieles einfach keinen Sinn. Es ist kein Psychothriller sondern ein Familiendrama mit ein bisschen Tod und Polizei. Schade, es hatte vielversprechend angefangen, ist aber ab der Mitte träge, unglaubwürdig und langweilig. Deshalb kann ich es auch nicht empfehlen.

Bewertung: 3 von 5.

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